1983 habe ich mit 43 Jahren, meinem Mann und 5 weiteren tierlieben Menschen die Landauer Tierrettung e.V. gegründet.
1984 bekamen wir vom Finanzamt Landau die Freistellung und die Erlaubnis Spendenquittungen zuschreiben.
Damals hatten wir es uns zur Aufgabe gemacht die unzähligen verwilderten Hauskatzen -Kolonien, die überall zu finden waren, einzufangen und zu Tierärzten zum Kastrieren zubringen.
Das Einfangen und Kastrieren lief sehr gut, nur die Spenden blieben aus. Die Menschen welche ganze Kolonien verwilderter Katzen meldeten, konnten beim Bezahlen der Tierarztrechnungen nicht helfen.
Viele Katzen konnten nicht mehr zurückgebracht werden.
Unser Privathaus war für solch einen Zuspruch von verwilderten Katzen, welche keine Katzentoilette kannten, nicht geeignet, wir hatten Teppichböden und auch unsere Polstermöbel waren eigentlich dafür nicht vorgesehen.
Aber, wir hatten es nun mal angefangen.
Es war eine schlimme Zeit, zum Schluß hatten wir einen Stromzähler im Haus, in den man 5,00 Mark einwerfen mußte um Futter kochen zu können, der Lohn meines Mannes reichte einfach nicht aus um einen Verein zu finanzieren.
Aber wir gaben nicht auf.
Mein Mann renovierte und baute nach seiner Arbeit und an allen Wochenenden. Er verbaute die eingehenden Spenden von Baumaterial und manchmal hatte er auch für ein paar Stunden Helfer.
Als wir das geteerte Flachdach auch noch für einen Katzenauslauf, wegen Platzmangel nehmen mußten, hat er spontan sein heißgeliebtes Motorrad verkauft, da er ja wußte: Teer ist giftig für Katzen.
Den Belag Wolfin bekamen wir von der Herstellerfirma gespendet, der Erlös für das Motorrad reichte gerade für die Firma zu bezahlen, welche das Wolfin auf dem Dach verlegte.
2001 bekamen wir für unsere vielfältige Tierschutzarbeit die Ehrensache Nadel.
Die Schwierigkeiten der Anfangsjahre haben wir überwunden und wir sind alt geworden. Genau so wie unsere freundlichen, tierlieben Unterstützer. Viele haben uns die Treue gehalten und unterstützen uns heute noch.
Wir denken auch liebevoll an die, welche schon in die Ewigkeit gegangen sind, denn ohne sie hätten wir es nicht schaffen können, nicht ohne ihre Nachlässe und Legate.
Trotzdem brauchen wir immer wieder Unterstützer.
Die Zeit hat sich geändert und es gibt neue Probleme.
Für viele Menschen hat Corona das Leben schwer gemacht. Ihr Geschäft ist zu und sie müssen Insolvenz anmelden, weil das Versprechen vom Staat bei ihnen nicht angewendet wird. Andere werden entlassen, auf Kurzarbeit oder gar Hartz IV gesetzt und wenn ihr geliebtes Haustier krank ist, können sie nicht mit ihm zum Tierarzt gehen, weil dieser sofort Geld verlangt. Geld das sie in dieser Zeit überhaupt nicht haben.
Sie wenden sich dann an uns, und glaubt mir: es ist sehr bitter nein sagen zu müssen, weil auch bei uns das benötigte Geld fehlt.
Vor einiger Zeit hatten wir, nicht die Tiere, das erste Mal gesundheitliche Probleme, welche wir nicht mehr alleine tragen konnten.
Nein es war nicht Corona, sondern eine nichtgewünschte Gallenblasen OP und eine längere, immer noch anhaltende Schwäche.
Aber wir haben Freunde.
Ingo, er ist Steuerberater und hat mir sofort die Vereinsbuchführung abgenommen. wir kennen uns nun schon 10 Jahre durch unseren Kater, dem er damals ein Heim gegeben hat.
Renate und Otto, Otto ist Dr. med. und wir sind nun schon seit über 20 Jahren befreundet und werden von ihnen sehr gut medizinisch betreut.
Claudia und Martin, wir sind schon seit über 25 Jahren befreundet. Sie haben uns Alles abgenommen Einkaufen, Futterboxen leeren und Vögel draußen füttern
Martina und Jürgen, wir sind schon seit Vereinsanfang über 30 Jahre befreundet, sie haben das Haus geputzt und den Rasen gemäht.
Und nun haben wir auch noch neue Freunde gefunden, sie nehmen uns die schwere Arbeit ab und kommen zum Putzen, wenn es nötig ist, sie helfen bei PC Problemen und anderen auftretenden technischen Mängeln.